Kohlenhydrate kommen vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln in Form von Zucker, Stärke sowie Cellulose vor und werden chemisch auch Saccharide genannt. Saccheride sind organische Verbindungen, die neben Kohlenstoff die Elemente Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältnis 2:1 enthalten und in Mono-, Di- und Polysaccheride eingeteilt werden.
Monosaccheride
Monosaccheride (Einfachzucker) sind Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker) und Galactose (Schleimzucker). Glucose ist unter anderem in süßen Früchten, Möhren, Zuckererbsen, Zwiebeln, Schwarzwurzeln, Honig und Blut enthalten. Fructose kommt hauptsächlich in süßen Früchten und Honig vor, wohingegen Galactose Bestandteil des Milchzuckers ist.
Disaccheride
Disaccharide, die durch die Verbindung von zwei Monosaccharid-Molekülen entstehen, gibt es als Saccharose, die in Zuckerrüben oder im Zuckerrohr vorkommen, Maltose zum Beispiel als Malzzucker und Lactose in Milch und Milcherzeugnisse.
Polysaccheride
Polysaccharide sind aus vielen Monosaccharid-Molekülen aufgebaut und kommen in Form von Stärke (Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln), Dextrine (Brotrinde, Mehlschwitze), Cellulose (Pflanzen) und Pectine (Apfeltrester, Zitrusschalen) vor, wobei die Cellulose für den Menschen unverdaulich ist.
Energiebedarf
55 Prozent des täglichen Energiebedarfs sollten durch Kohlenhydrate abgedeckt sein, wobei eine Aufteilung von 2/3 Stärke und 1/3 Mono- und Disaccharide sinnvoll ist. Ebenso sollten jeden Tag 30 g Ballaststoffe zu sich genommen werden, um die Darmtätigkeit anzuregen. Als Empfehlung gilt, dass täglich mindestens 130 g verwertbare Kohlenhydrate in der Nahrung enthalten sein sollen.
Wirkung auf unseren Körper
Überschüssige Glucose wird in der Leber zu Glycogen umgewandelt und gespeichert. Sinkt der Blutzuckergehalt unter seinen Normalwert, so wird im Muskelgewebe oder in der Leber Glycogen rasch zu Glycose abgebaut und zur Energiegewinnung genutzt. Bestimmte Mengen an Kohlenhydraten können im menschlichen Körper in Leber, im Muskelgewebe oder im Blut gespeichert werden.
Ein Überschuss an Monosacchariden wird in der Leber in Fett umgewandelt und als sogenanntes Depotfett im Körper (Unterhautfettgewebe, Bauch, Brust) gespeichert.
Die Glucose im Blut bestimmt den Blutzuckerspiegel, der von den zwei Hormonen Adrenalin und Insulin reguliert wird. Insulin senkt den Glucosegehalt und Adrenalin erhöht ihn.
Da unser Körper Kohlenhydrate in der Gluconeogenese unter Energieaufwand aus anderen Nahrungsbestandteilen, wie Proteinen und Glycerin selbst herstellen kann, gelten diese als nicht essentiell.
Eine kohlenhydratreduzierte Ernährung in einer Langzeitstudie war gesundheitlich unbedenklich und auch eine eigenständige Erkrankung des Menschen durch das Fehlen von Kohlenhydraten ist nicht bekannt. Dennoch gehören Kohlenhydrate zu einer jeden vollwertigen Ernährung dazu, gerade weil sie viel Energie liefern, die wir in unserem normalen Tagesablauf benötigen.
Quellen: