Ursprünglich aus Mexiko stammend, wird die Avocado schon seit 10000 Jahren in Zentralamerika genutzt. Im Laufe der Zeit verbreitete sie sich von der Karibik über Chile nach Madeira bis im 19. Jahrhundert nach Afrika, Madagaskar, Malaysia über die Philippinen und wird schließlich seit dem 20. Jahrhundert auch im Mittelmeerraum angebaut. Heute findet man sie in fast allen tropischen Ländern, darunter Südafrika, Israel, Chile, Peru, Australien und Neuseeland.
Typen und Sorten
Es gibt von der Avocadofrucht, die botanisch gesehen eine Beere ist, drei Typen (Mexiko, Westindien, Guatemala), von denen durch Züchtung und Kreuzung bis heute über 400 handelsübliche Sorten entstanden sind.
In Deutschland werden überwiegend zwei Sorten angeboten. Die Avocado der Sorte „Fuerte“ wird wegen ihrer birnenähnlichen Form und ledrigen mittel- bis dunkelgrünen Außenschale auch Alligatorbirne genannt.
Die Sorte Hass hingegen ist kleiner, rundlich und besitzt eine dicke, warzige, violette bis dunkelviolette Schale.
Das gelbe bis grüne Fruchtfleisch der reifen Avocado ist sehr nahrhaft, hat eine weiche bis cremige Konsistenz und schmeckt, abgesehen von den in Mitteleuropa angebotenen Sorten süßlich.
Die Bezeichnung Butterfrucht bekam die Avocado dank ihres hohen Fettgehaltes, der mit Abstand der höchste aller bekannten Obst- und Gemüsearten ist.
Das Fettreichste Obst der Welt
Bei den Fetten in der Avocado handelt es sich um ungesättigte pflanzliche Fettsäuren, die sich positiv auf Cholesterinwerte und Stoffwechsel auswirken. Mit 1,9 g Eiweiß (pro 100 g) ist die Avocado gerade bei den Veganern sehr beliebt.
Auch große Mengen an lebenswichtigen Vitaminen (Vitamin A, Alpha-Carotin, Beta-Carotin, Biotin, Vitamin E) sind in der Avocado enthalten, die nicht nur für Blulbildung gut sind, sondern auch für den Aufbau gesunder Haut eine Rolle spielen.
Enthalten sind auch die Pflanzenfarbstoffe Lutein, Zeaxanthin und Lycopin, die sich positiv auf unser Sehvermögen auswirken und sogar die Entstehung mancher Augenkrankheiten mindern oder ganz verhindern können.
Erst vor kurzem wurde in der Avocado ein Fett (Avocatin B) entdeckt, das erfolgsversprechend bei der Behandlung von myeloischer Leukämie sein soll. Manche Sorten der Avocado werden auch als Bakterizid und gegen Durchfallerkrankungen verwendet.
Zubereitung
Die Avocado wird entweder pur, als Brotbelag mit Salz und Zitronensaft oder zu Avocadocreme verarbeitet gegessen.
So dient das Avocadomus, mexikanisch auch Guacamole genannt als Dip, Füllung oder ebenfalls als Brotaufstrich. Die Säure des Zitronensaftes verhindert die Bräunung des Fruchtfleisches oder Creme, die durch Oxidation an der Luft entsteht.
In Brasilien wird die Avocado zusammen mit Milch und Zucker zu Eis und in Taiwan, Indonesien und auf den Philippinen zu Shakes verarbeitet. In Zentralamerika mischt man sie in Reis, Suppen, Salate oder Fleisch. Die Peruaner machen eine Art Mayonnaise, die Chilenen eine püreeartige Soße, die zu diversen Gerichten gegessen wird.
In Kenia und Nigeria wird die Avocado einfach als Frucht oder Fruchtsalat gegessen. Die südamerikanischen Indianer stellen mit der Avocado ein alkoholisches Getränk namens „Abacate“ her.
Bei Verwendung in warmen Speisen sollte man aufpassen, dass die Avocado nicht zu lange erhitzt wird, da sie sonst bitter und ungenießbar wird.
Sonstige Anwendungen
Avocadoblätter werden in Mexiko als Tee oder kleingehackt als Würzmittel verwendet. Auch Avocadoöl wird nicht nur als Speiseöl, sondern auch zur äußeren Anwendung in der Kosmetik als Cremes und Seifen bei spröder und trockener Haut, da es zellregenerierend wirkt oder als Shampoo für Haarpflege genutzt.
Quellen: