Es ist womöglich das gesündeste und widerstandsfähigste Getreide, das wir kennen und wurde nicht ohne Grund zur Arzneipflanze des Jahres 2017 gewählt – Der Hafer.
Arzneipflanze des Jahres 2017
Obwohl man den Hafer schon länger kannte, begann man erst vor 3000 Jahren mit dessen Züchtung und gezieltem Anbau.
Hafer ist nicht so ertragreich und auch nicht so einfach zu ernten wie Weizen, Roggen, Gerste oder Dinkel, die schon seit 10000 Jahren angebaut werden. Dafür übertrifft er Reis und andere Getreidearten in Sachen Widerstandsfähigkeit, Nähr- und Vitalstoffgehalt bei weitem.
Dieses Jahr (2017) wurde der Hafer aufgrund seiner vielfältigen Anwendung und Wirkung sogar von einer Arbeitsgruppe der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Die gesundheitliche Bedeutung von Hafer begründet sich in dem zehnprozentigen Ballaststoffanteil (u.a. Beta-Glucanen), der Qualität der Kohlenhydrate, der Eiweißzusammensetzung, den ungesättigten Fettsäuren (75 Prozent des Gesamtfettanteils) und dem Vitamin– und Mineralstoffgehalt.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Hafer enthält Biotin, was nicht nur gut für Haut, Haar und Nägel ist, sondern auch gut für das Nervensystem.
Ebenso gut für die Stärkung des Nervensystems sind die in Hafer enthaltenen Vitamine B1 und B6, wobei Vitamin B6 auch positive Auswirkungen auf die Blutgesundheit hat, da es an der Hämoglobinbildung beteiligt ist. Die Menge an Vitamin B1 und B6 ist im Vergleich mit anderen Getreidearten im Hafer am höchsten.
Auch hat Hafer einen hohen Zink- sowie Eisenanteil, der sogar dem von Fleisch übertrifft. 100 Gramm dieses Getreides enthält zudem ein Drittel des Tagesbedarfes an Magnesium.
Hafer liefert außerdem Silicium, welches wichtig für Haut, Haar und Nägel ist, aber vor allem gut für Knochen und Knorpel und somit präventiv bei Erkrankungen wie Osteoporose und Arthrose wirkt.
Optimal ist auch das Verhältnis der löslichen und unlöslichen Ballaststoffe in Hafer, die zu gleichen Teilen vorhanden sind. Die unlöslichen Ballaststoffe sind gut gegen Darmträgheit, wohingegen die löslichen Ballaststoffe die Blutfett- und Cholesterinwerte senken und somit vorbeugend gegen Herzinfarkt, Arteriosklerose sowie Gallensteine wirken.
Ebenso wird der Blutzuckerspiegel mit Hilfe der löslichen Ballaststoffe zusammen mit dem Magnesium und den Saponinen (sekundäre Pflanzenstoffe) gesenkt.
Beta-Glucan, eines der löslichen Ballaststoffe, unterstützt nicht nur die Tätigkeit spezieller Immunzellen, die Entzündungsherde im Körper eindämmen, auch senkt es den Cholesterinspiegel.
Anwendungen
In der Naturheilkunde findet das Haferkraut und das Haferstroh seine Anwendung zum Beispiel in Form von Haferstrohbädern, die bei Hautverletzungen helfen und Juckreiz lindern. Ebenso wird Haferkraut als Tee angeboten, der bei nervösen Einschlafstörungen, Harngrieß und rheumatischen Erkrankungen angewendet wird.
Quellen:
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