Der Grünkohl ist ein typisches Wintergemüse und wird auch in anderen Regionen Deutschlands Braunkohl oder Krauskohl genannt. Auch Bezeichnungen wie Burenkohl, Federkohl, Hochkohl, Winterkohl, Strunkkohl Lippische und Oldenburger Palme oder auch einfach nur Langkohl (da manche Braunkohlsorten eine Wuchshöhe von bis zu 1,80 m aufweisen) sind ebenfalls geläufig.
Der Grünkohl war einer der ersten Kohlsorten, der schon sehr früh im eurasischen Raum verbreitet war und wurde später auch auf dem amerikanischen Kontinent eingeführt. Wie alle gängigen Kohlsorten stammt der Grünkohl vom Wildkohl ab, der heute heute noch im Mittelmeerraum, an der Atlantikküste sowie in Südengland und auf Helgoland vorkommt. Im 3. Jahrhundert v. Chr. wurde schon der grüne Krauskohl (Vorläufer des Grünkohls) in Griechenland und Italien angebaut. Der Grünkohl ist auf der gesamten Welt verbreitet und Anbaugebiete findet man in ganz Mittel- und Westeuropa, Nordamerika sowie in Ost- und Westafrika.
Schon damals im Alten Ägypten wurde Grünkohl bei über 80 Krankheiten eingesetzt. Auch die Griechen wussten um die Heilkraft des Kohls, nicht nur um die Folgen bei übermäßigem Alkoholkonsum zu bekämpfen, sondern auch um Magenbeschwerden, Durchfall, Husten und Heiserkeit zu behandeln.
Der Grünkohl enthält hochwertige Proteine, darunter die Aminosäure Tryptophan, die zur Serotoninherstellung benötigt wird und somit sich positiv auf die Psyche auswirkt. Auch der Eisengehalt ist in Grünkohl etwa 4-mal und der Proteingehalt 3-mal so hoch wie in Weißkohl. Auch im Vergleich zu anderen Kohlsorten ist der Grünkohl sehr vital- und nährstoffreich. Auch die Omega-3-Fettsäure ist enthalten, die entzündungshemmend wirkt und das Herz-Kreislauf-System sowie Nerven im Gehirn und Rückenmark schützt. Schon 100 g decken den täglichen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu 10 Prozent. Grünkohl enthält zudem Ballaststoffe, die nicht nur der Verdauung zugutekommen, sondern auch Darmkrebs und Diabetes vorbeugen können. Auch trägt die hohe Ballaststoffqualität dazu bei den Cholesterinspiegel zu regulieren, das Sättigungsgefühl zu fördern, Verstopfungen entgegenzuwirken, Entgiftungen zu unterstützen und im Allgemeinen sorgt sie für eine gesunde Darmflora. Auch die Liste der in Grünkohl enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ist lang. Darunter fallen zum Beispiel Vitamin A, C, K, B5, B9, Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen. Grünkohl zählt mit bis zu 150 mg pro 100 g zu den Vitamin-C-reichsten Lebensmitteln und ist somit unter den Kohlsorten auf Platz 1. Auch der der Gehalt an Betacarotin ist von allen Lebensmitteln am höchsten. Der Calciumgehalt mit 200 mg pro 100 g Grünkohl (20 Prozent des täglichen Bedarfs) ist einer der höchsten unter den Gemüsen. Grünkohl enthält auch die wichtigsten sekundären Pflanzenstoffe (Flavonoide, Senfölglycoside und Carotinoide). Zugleich ist in Grünkohl viel Chlorophyll enthalten, welches besonders Entzündungen entgegenwirkt aber auch Demenz vorbeugt, vor Diabetes schützt, den Muskelaufbau verbessert und sogar das Darmkrebsrisiko mindert. Auch generell können die antioxidativen Stoffe des Grünkohls dabei helfen, das Risiko an Krebs zu erkranken, senken. Zu diesen Antioxidantien gehören die Carotinoide Lutein und Beta-Carotin aber auch die Flavonoide Kaempferol (Phytoöstrogen) und Quercetin (Pflanzenfarbstoff).
Die wohl bekannteste Art Grünkohl zuzubereiten ist als geschmortes Gemüse als Grünkohlgericht mit Kartoffeln bzw. Bratkartoffeln und dazu Pinkel, Knacker, Kasseler oder Speck. Dieses Gericht ist gerade in Teilen Norddeutschlands Brauch und wird als das sogenanntes Grünkohlessen bezeichnet. In Brandenburg wird er zu Knieperkohl zubereitet. Doch auch roh als Smoothie oder leicht blanchiert und dann zu Salat geschnitten, lässt sich der Grünkohl verarbeiten. Eine einfache und beliebte Variante ist ebenso, aus dem Grünkohl einen wohlschmeckenden Gemüseeintopf zu kochen.
Quellen:
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/gruenkohl.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Grünkohl#cite_note-beta-Carotin_VSLex-9
https://de.wikipedia.org/wiki/Carotine
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